Sophia Hörmann:
GLOWING current moods
Im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Ekstase wird die Beziehung zwischen Sein und Imagination zum rutschigen Balanceakt. In ihrer vom Eiskunstlauf inspirierten Solo- Tanzperformance zeigt Sophia Hörmann einen Körper, der sich der Illusion von Veränderung hingibt und sich das ultimative „Glow“-Erlebnis erhofft, nur um letzten Endes der eigenen Gewöhnlichkeit etwas Ungewöhnliches zu verschaffen. Sophia Hörmann entwirft zu den Themen Selbstdarstellung und Erwartungshaltung ein Setting, in dem sie als Grenzgängerin buchstäblich durch Sphären und Emotionen gleitet.
Koncept, Performance: Sophia Hörmann
Dramaturgie: Johanna Hörmann
Kostüm: Zuhra Hilal, Sophia Hörmann
Sound: Adolfo Garcia
Light Design: Alex Wanko
Film: Mani Froh
Produktion: Siglind Güttler, Bernhard Werschnak
HÖRFRAU KOLLEKTIV
Co- Produktion: brut Vienna
Pressestimmen
„…Wiederum ein feministisches Stück? Ja, aber: Die 1988 in Innsbruck geborene Tänzerin, Choreografin und Filmemacherin Sophia Hörmann hat mit „GLOWING current moods“ eine eigene, ergänzende Sichtweise entwickelt. Sie reiht sich mit dieser Arbeit nicht ein in die lange Reihe derer, die sich beschränken auf die ohne jeden Zweifel notwendige Beschreibung und Anklage des Da Draußen, der Dominanz des Mannes und des allgewaltigen und allgegenwärtigen Patriarchats in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Familie und Zwischenmenschlichkeit. Sophia Hörmann richtet den Blick nach innen auf die in der Psyche der Frau vorhandenen männlichen und patriarchalen Instanzen und auf deren deformierendes, selbstsabotierendes Wirken. Sie übernimmt Verantwortung für sich und lädt mit dieser Arbeit die Frauen dazu ein, es ihr gleich zu tun. „GLOWING“ wirkt nach wegen des klugen, mutigen Konzeptes und der eindringlichen Umsetzung..“tanz.at - Rando Hannemann, 5. April 2019
„…Hörmann zeigt in „GLOWING current moods“ eine aufgeladene Formsprache, die mehr durch Kontrolle als durch Ekstase besticht und so ein Konzentrat an Souveränität und Macht über den eigenen Tänzerinnenkörper darstellt. Hörmanns knappes Kostüm ist aus hautengem Latex gefertigt, vom Scheitel bis zu den nackten Zehen ist sie von Öl überzogen und verkörpert in Kombination mit der unglaublich kontrollierten Performance eine starke Sexualität, die nicht dem Genuss anderer dient, sondern stets Ausdruck des Selbst bleibt. Der Beititel lässt es anklingen: „current moods“ – hier geht es um eine Reflexion über das eigene Verständnis von Ekstase oder vielleicht auch einfach nur sich selbst. Das Einölen des Körpers kann auch ein Ritual der Hautpflege sein, ein intimer Moment, ein Wellness-Ritual. Nicht nur in der ruhigen Szene nach dem dramaturgischen Höhepunkt wirkt die Tänzerin mit sich allein, in der gesamten Choreographie ist ein Mit-sich-selbst-Sein auszumachen. Auch wenn Hörmanns Latexkostüm vor Schweiß trieft und ihren ohnehin schon glänzenden Körper noch mehr durchnässt, fühle ich mich hier nie als Voyeurin, die einer exzessiven Eruption beiwohnt. Es ist Hörmanns beeindruckende Kontrolle über den Körper, die einer meditativen Auseinandersetzung mit dem Selbst gleicht und uns ZuschauerInnen zu ZeugInnen eines ganz eigenen „Glows“ macht...“Pw - Magazin - Wera Hippersroither, 3.April 2019
Trailer