Performance Fiction #2

Eine Reihe über das ganze Jahr 

Das Festival „Performance Fiction“, das 2021 mit viel positiver Resonanz startete, wird 2022 versuchsweise und pandemiegeschuldet in eine Reihe verwandelt. Kuratiert von Cornelia Böhnisch, gibt die vierteilige, über das Jahr verteilte Veranstaltungsserie mit Performances, Installationen sowie Konzerten Gelegenheit zu künstlerischem Austausch und möchte Inspiration und Anregung geben, Zukunft im Jetzt zu begreifen.

Auftakt von „Performance Fiction“ bildete am 21. und 22. April 2022 die Klangperformance „ARTIKULAT“ des NAMES – New Art and Music Ensemble Salzburg. Ein Auftragswerk des Medienkünstlers Antoni Rayzhekov, das in der „Playgrounds“-Serie des NAMES Ensembles präsentiert wurde: Eine komplexe, partizipatorische Komposition für vier Musiker*innen, die während der Aufführung mit einem tragbaren Biofeedback-Gerät ausgestattet sind. In Echtzeit wurden die Biosignale der Musiker*innen wie Herzfrequenz, Stresslevel oder Körperbewegungen auf die Bühne projiziert und modulierten kurze audiovisuelle Aufnahmen von Klangmaterial.

Am 20. Mai und Samstag 21. Mai, jeweils 19:30 Uhr stand der zweite Teil des Festivals ganz im Zeichen installativer Projekte: Beide Arbeiten, die Performance „Putting the Garden to Sleep“ von Sophia Latysheva und Olof Runsten sowie die Installation „Space Suit / Raumanzug“ von Karo Kuchar thematisierten Hoffnung und Fragilität, die jeweils eng verbunden sind mit dem Ausloten und Wahrnehmen sichtbarer wie unsichtbarer Grenzen.

Besonderes Highlight des diesjährigen „Performance Fiction“-Festivals ist am 08. / 09. Oktober die Österreichische Premiere von Isabelle Schads „FUR“ im Toihaus Theater. Parallel dazu präsentieren wir an diesem Wochenende unsere Erfolgsproduktion „TON – Performance in a circle“ in der Salzburger Kollegienkirche. Während „FUR“ eine Begegnung mit der japanischen Tänzerin Aya Toraiwa und ihrem Haar ist, das die (haar)kleidähnliche, „äußere“ Schicht als Verlängerung des Körpers und des Selbst thematisiert, wird das Publikum bei „TON – Performance in circle“ in eine „Schicht“ aus sphärische Elektronik-Klänge gehüllt

Großes Finale von „Performance Fiction 2022 ist im November die zweiteilige, installativ-performative Produktion „Geste I“ und „Geste II“, in Koproduktion mit dem Künstler*innen-Kollektiv Alpine Gothic.

 

Performance Fiction
Konzert, Performances, Installationen & Podcast. Toihaus Theater mit: NAMES – New Art and Music Ensemble Salzburg / Antoni Rayzhekov / Sophia Latysheva & Olof Runsten / Isabelle Schad / Alpine Gothic / Karo Kuchar/ Robert Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ)

Performance Fiction ist ein Zeitraum. Performance Fiction ist der Fruchtkörper des Myzels Toihaus. Performance Fiction ist Movens und künstlerischer Seismograph zugleich und spürt zukünftig Möglichem nach. Wir stellen uns, dem Publikum und Expert*innen die Frage: Was kann die Kunst für die Zukunft tun? Was kann die Zukunft für die Kunst tun? Auf der Suche nach Wissen, das es braucht, um auch künftig handlungsfähig zu sein, versteht sich das Toihaus Theater als Experimentierraum. Wir greifen auf und reflektieren. Das alles bedeutet Theater für uns. Mit Theater für die Allerjüngsten trägt das Toihaus Theater große Verantwortung für die Theater- und Kunstrezipient*innen der Zukunft: Was geben wir der Zukunft mit? Welche Formate können wir anbieten, die für alle, ohne Altersgrenzen funktionieren? Wie können die Künste dazu beitragen, Bewusstsein und Grundlagen für weitere Reflexion zu schaffen? Kollaborationen und interdisziplinäre Verwobenheit werden zu essentiellen Nährböden. Kunst wird im gesellschaftlichen Diskurs, im Hinterfragen von Gewohnheiten und Lebensweisen zu Inspirationsquelle und Spiegel.