Yoko Yagihara zu „Hörst Du das Wasser glitzern?“

Hören sehen und Sehen hören

Ein Gespräch mit Yoko Yagihara zu „Hörst Du das Wasser glitzern?“

 

Welche Bedeutung hat das Element Wasser für Dich?

Wasser hat für mich zwei große Bedeutungen. Einmal die schöne Ruhe, welche das Element ausstrahlt, und auf der anderen Seite die unglaubliche Kraft, die es besitzt. Also diese zwei Pole machen Wasser für mich aus: gleichzeitig stark, aber auch gelassen sein.

 

Wie entstand der Titel der Produktion „Hörst Du das Wasser glitzern?“

Ich als Musikerin nehme die Dinge immer zuerst durch das Hören wahr. Deswegen wollte ich mit dem neuen Klangspiel eine Verbindung schaffen. Es geht darum, das Hören zu sehen und das Sehen zu hören! Daraus hat sich schon bei der Konzeption der Titel „Hörst Du das Wasser glitzern?“ entwickelt.

 

Wie schaffst Du es, die Wassertropfen auf der Bühne zu erzeugen?

Als Kind liebte ich das Regenwetter, aber nur wenn ich gemütlich zuhause war. Deswegen haben mich beim Material Wasser die Tropfen schon immer sehr fasziniert, schon diese kleine Sache zu hören ist wirklich wertvoll. Bei der Überlegung, wie man die Tropfen auf der Bühne erzeugen kann, ist mir gleich der Trichter eingefallen. Dieser wurde schon bei „Der Mond tropft“ verwendet. Und jetzt lasse ich es bei dem neuen Stück wieder mit Trichtern weiter tropfen. Elemente werden weitergetragen, das spiegelt den künstlerischen Sinn vom Toihaus wider. Wir werden bestehende Dinge immer neu denken und weiterentwickeln.

 

Wie können wir uns das Bühnenbild vorstellen?

Wasser kann nie eine Form bilden, aber gleichzeitig alle Formen annehmen. Und davon ausgehend haben wir zusammen mit Gerold Tusch Motive für das Bühnenbild entwickelt. Wasser sieht nie eckig aus, deshalb sind die Formen rund, fast wie Tropfen, aber nicht ganz. Darüber hinaus haben wir die verschiedenen Positionen auf der Bühne schon immer als Inseln bezeichnet. Wie auf der Erde verteilen sich auch die Tropfen-Formen auf der Bühne wie viele weitere Inseln, die auseinandergedriftet sind, welche man aber trotzdem zusammenpuzzeln könnte. So ist das gesamte Bühnen-Setup gedacht.

 

Du bist Konzeptionistin, Komponistin und Performerin in diesen Stück. Wie war dahingehend der Arbeitsprozess für Dich?

Es war herausfordernd, Neue Musik für Kinder und Familien nahbar zu machen und sich dabei aber als Künstlerin treu zu bleiben. Insgesamt habe ich diese Challenge sehr genossen und freue mich, mit meiner Arbeit Kindern einen Zugang zu dieser Musik zu bieten.

 

Auf welche Musik kann man sich in dem Klangspiel freuen?

Der Tropfen macht immer einen anderen Klang – und ich möchte für das Stück natürlich einen sehr guten Tropfen bekommen. Allerdings kann ich nicht beeinflussen, welchen Klang der Tropfen hat. Deshalb improvisiere ich teilweise mit der Musik. Insgesamt kommen drei eindeutige Musikstücke in der Produktion vor. Das erste ist inspiriert von der Leichtigkeit eines Wassertropfens, welche von einer schönen Jazz-Musik getragen wird. Und beim zweiten geht der Tropfen für mich schon in einen Ozean über. Außerdem hört man eine asiatische Nuance heraus, die auf Grund meiner asiatischen Wurzeln entstanden ist. Mit dem dritten Stück möchte ich eine kleine Tür zum musikalischen Empfinden der Kinder öffnen. Eine Tür zur neuen Musik. Ich möchte einen Moment schaffen, in dem Klang gehört und dann koordiniert wird. Ich wünsche mir, dass Kinder, angeregt von diesem Stück, mit Spaß selbst etwas Neues kreieren oder auch nur das Stück nachmachen, beispielweise wenn sie zuhause einen Tropfen sehen oder hören.

 

Was bedeutet das Stück für Dich persönlich?

Das Stück ist einfach total Yoko! Natürlich habe ich dieses konzipiert und tue auch das, was ich mir überlegt habe. Aber das Stück ist irgendwie wie meine Wunschkiste: Das, was ich als Künstlerin oder Musikerin denke, wird in dieser halben Stunde so gut zusammengefasst. Durch das Stück kann man mich sehen. Es ist eine sehr persönliche Produktion.   

 

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